Licht ins Dunkel – Provenienzforschung im Fokus

16.01.2025, 19:00- 20:00 Uhr

Vortragsreihe im Vortragssaal des Museums. Eintritt frei. Keine Anmeldung erforderlich.

Dr. Tessa Friederike Rosebrock, Basel
Provenienzforschung in der Schweiz. Das Kunstmuseum Basel als Beispiel.

Es war die schweizerische Delegation, die bei der Washington Conference on Holocaust-Era Assets 1998 den Erlass eines Gesetzes zur Regelung offener Vermögensfragen aus dem Zweiten Weltkrieg verhindert hat.
Als nicht in Kampfhandlungen verwickelter, neutraler Staat bestand das Land auf anderen, flexibleren Vorgaben für die Auseinandersetzung mit NS-verfolgungsbedingt entzogenem und verlorenem Kulturgut. So wurden die Washington Principles als Soft Law, als moralische Selbstverpflichtung, verabschiedet. In aller Konsequenz folgte für die Schweiz auch kein nationales Regelwerk zum Vorgehen innerhalb der kulturguthaltenden Einrichtungen wie es etwa die deutsche „Handreichung“ darstellt. Wie die Museen im Falle von Restitutionsbegehren oder ermitteltem „Fluchtgut“ in der Sammlung verfahren, liegt bis heute in ihrer eigenen Verantwortung. Der Vortrag soll zeigen, wie im Kunstmuseum Basel erfolgreiche Provenienzforschung gelingt.

Moderation: Prof. Dr. Alexander Markschies, RWTH Aachen

Dr. Tessa Friederike Rosebrock
Dr. Tessa Friederike Rosebrock hat Kunstgeschichte und Neuere deutsche Literatur in München, Paris und Berlin studiert. Während ihrer Promotionsphase war sie in Galerien für zeitgenössische Kunst tätig und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Humboldt-Universität sowie als freischaffende Journalistin. Museale Praxiserfahrung sammelte sie an der Hamburger Kunsthalle und an der Neuen Nationalgalerie in Berlin; später mit einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt auch an den städtischen Museen in Straßburg. Ihre Dissertation zur Museums- und Ausstellungspolitik in Deutschland und Frankreich im „Dritten Reich“ und in der unmittelbaren Nachkriegszeit am Beispiel des Kunsthistorikers Kurt Martin (1899-1975) wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2017 mit dem Preis des „Salon du livre et de la revue d’art du Festival de l’histoire de l’art à Fontainebleau“, der die Übersetzung des Buchs ins Französische bewirkte.

Von 2009 bis 2020 arbeitete sie als Provenienzforscherin an der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe. 2019 verbrachte sie einige Monate als Wissenschaftsfellow am Institut Nationale d’histoire de l’Art (INHA) in Paris, zur Aufarbeitung von Archivmaterial zum französischen Kunsthandel während der deutschen Besatzungszeit. Seit Januar 2021 hat sie die Leitung der Abteilung Provenienzforschung am Kunstmuseum Basel inne.

Aufgrund des begrenzten Platzangebots bitten wir um frühzeitiges Erscheinen.

 

Kosten

Eintritt

Info

Adresse

Suermondt-Ludwig-Museum
Wilhelmstraße 18
52070 Aachen

Tel: +49 241 47980-40