
Himmelfahrtsfiguren und ihre Funktion
20.01.2026, 13:00- 13:15 Uhr
Die zahlreich im Spätmittelalter erhaltenen Figuren des Auferstandenen und des Himmelfahrtschristus standen ursprünglich keineswegs bewegungslos im Kirchenraum, sondern fanden im re-enactment der Himmelfahrt Christi mobile Verwendung: sie wurden unter Gesängen an Seilen in das sogenannte Himmelsloch, eine Gewölbeöffnung im Langhaus, hochgezogen, bis sie nicht mehr zu sehen waren. Engel begleiteten dabei oftmals diese Christusfiguren. Am Beispiel des einzigartigen Figurenensembles in Thaur (Tirol) kann dieser Brauch, der in manchen Gegenden bis heute gepflegt wird, nachvollzogen werden. So lässt sich die damalige Wirkung der nachgespielten Himmelfahrt Christi noch erahnen.
Diese Kunstpause findet im Rahmen der Ausstellung „Praymobil. Mittelalterliche Kunst in Bewegung“ statt.
Mit Dr. Dagmar Preising
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