Maria Gravida
04.07.2023, 13:00- 13:15 Uhr
Maria Gravida (Maria aus einer Heimsuchung), um 1430-40
Werkstatt des Meisters des Bamberger Altares, tätig in Nürnberg
Tempera und Öl auf Kiefernholz
Bei der Darstellung der Maria Gravida, der Maria in der Hoffnung, handelt es sich um ein Fragment der biblischen Szene der Heimsuchung Mariens. Nach der Erzählung des Lukas-Evangeliums treffen Maria, die das Jesuskind in ihrem Leib trug, und Elisabeth, die mit Johannes dem Täufer schwanger war, aufeinander. Elisabeth ist die erste, der sich der Gottessohn offenbart, da beim Gruß Mariens das Kind in ihrem eigenen Leib vor Freude hüpfte. Die Darstellung der Elisabeth hat sich jedoch nicht erhalten. Nur selten ist das Motiv der Schwangerschaft so dezidiert veranschaulicht, wie in der Tafel des Bamberger Meisters. Der ungeborene Gottessohn ist deutlich sichtbar in einem Strahlenkranz im Leib Mariens dargestellt. Im Spätmittelalter gewinnt die schwangere Maria im Kontext der vornehmlich in Frauenklöstern beliebter werdenden Mutterschaftsmystik zunehmend an Bedeutung.
Mit Dr. Dagmar Preising
Ein kostenloses Angebot